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Verleihung Bonhoeffer-Preis 2019
Ehrung der Studierenden der Fachakademie Mühldorf für ihren Einsatz in Afrika. Das Foto zeigt einige der Reiseteilnehmer nach Kapstadt mit ihrer Lehrerin Judith Lechner (Dritte von links) sowie den Vertretern der Förderstiftung der Diakonie, links Vorstand Andreas Karau sowie von rechts Schulbeauftragte Gabriela Hofmann und Vorstandsmitglied Gottfried Stritar. Foto: Eder

„Junge Menschen, die sich für andere stark machen“ Bonhoeffer-Preis auch für Studierende der Mühldorfer Fachakademie für Sozialpädagogik

„Junge Menschen, die sich für andere stark machen“, wie Diakonie-Vorstand Andreas Karau sagte, standen im Mittelpunkt einer Feierstunde am Mittwochabend im Saal des Wilhelm-Löhe-Zentrums in Traunreut. Acht Gruppen beziehungsweise Einzelpersonen wurden mit dem Dietrich-Bonhoeffer-Preis ausgezeichnet, den die Förderstiftung des Diakonischen Werks Traunstein alle zwei Jahre auslobt, darunter auch eine Gruppe angehender ErzieherInnen von der Fachakademie Mühldorf, die sich für Afrika engagieren.

Initiiert von Lehrerin Judith Lechner sind die jungen Leute nach Südafrika gefahren, um dort ein Praktikum in dem Township-Kindergarten „Philippi Children´s Centre“  in Kapstadt zu machen und damit ihr Ziel, Kindern in Not zu helfen, in die Tat umzusetzen. Wie die Teilnehmer bei der Feier selbst erzählten, habe jeder von ihnen einige Bildungseinheiten vorbereitet: „Nach unserem ersten Eindruck vor Ort erkannten wir allerdings, dass unsere Vorbereitung nicht den Bedürfnissen der Kinder dort entsprachen. Deshalb war unsere Flexibilität und Kooperationsbereitschaft gefragt.“ So haben sie sich auf verschiedene Weise bemüht, eine Beziehung zu den Kindern aufzubauen, um ihnen das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu schenken.  Zudem haben die Studierenden die Einrichtung auch durch die Spende von wichtigen Materialien sowie von Spiel- und Bastelmaterial unterstützt. Um dem Kindergarten weiterhin zu helfen, wurde ein Förderverein gegründet.

Begonnen hatte das Projekt durch das Übungsfach „South Africa – A long walk to Freedom or back into Apartheid?“, bei Lehrerin Judith Lechner. Im Vorfeld hatten sich die zwölf Studierenden ein halbes Jahr lang intensiv auf die Reise nach Südafrika vor. Aufgrund der bestehenden Kontakte von Frau Lechner sei schon vor Antritt der Reise klar gewesen, dass sie sich in Südafrika sozial engagieren würden.
Diakonie-Vorstand Andreas Karau hatte in seiner Einführung zum Festakt Dietrich Bonhoeffer, den Namensgeber des Preises für sozial engagierte Jugendliche, vorgestellt. Bonhoeffer hatte Widerstand gegen den Nationalsozialismus geleistet und zunächst Redeverbot bekommen, kam schließlich ins KZ und wurde hingerichtet. Ihm sei es stets wichtig gewesen, dass Glaube und Handeln übereinstimmten. Somit sei er ein Vorbild für couragiertes und soziales Verhalten, so Karau.

Die Festrede übernahm Dekan a.D. Gottfried Stritar als Mitglied des Vorstands der Förderstiftung des Diakonischen Werks Traunstein. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“: Diesen Artikel eins des Grundgesetzes stellte Stritar an den Beginn seiner Rede und zitierte weiter: „Sie zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Und da die Gewalt vom Volk ausgehe, sei es Aufgabe aller Bürger, seinen Beitrag dazu leisten. Denn: „Die Vergangenheit darf sich nicht wiederholen!“ Der Dietrich-Bonhoeffer-Preis solle – gerade auch durch das Beispiel des Namensgebers – Mut machen, die bedrohte „Würde“ zu verteidigen. Und Bonhoeffer habe auch betont, dass es Christenpflicht sei, gegen Ungerechtes Widerstand zu leisten.

„Bonhoeffer hat Nachfolger gefunden“: Mit diesen Worten lobte Stritar die acht Gruppen beziehungsweise Einzelpersonen, die den diesjährigen Preis bekommen sollten. Sie zeichneten sich durch Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität aus, durch viele kleine und große Taten in ihrem Umfeld. Sie gingen mit offenen Augen durch die Welt und nähmen sensibel wahr, wo die Würde des Menschen bedroht ist. Dafür dankte er ihnen allen, aber auch denen, die sie dabei unterstützen und hob zum Schluss noch die Schule als „Lernort des Lebens“ hervor: „Vieles, was ihr in der Schule gelernt habt, werdet ihr irgendwann vergessen. Doch euer soziales Engagement, die Haltung, die ihr in der Schule gelernt habt, das werde ihr nicht vergessen.“ he

Ehrung der Studierenden der Fachakademie Mühldorf für ihren Einsatz in Afrika. Das Foto zeigt einige der Reiseteilnehmer nach Kapstadt mit ihrer Lehrerin Judith Lechner (Dritte von links) sowie den Vertretern der Förderstiftung der Diakonie, links Vorstand Andreas Karau sowie von rechts Schulbeauftragte Gabriela Hofmann und Vorstandsmitglied Gottfried Stritar. Foto: Eder

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